Seit dem 4. Jahrhundert feiert die Christenheit sie beide an einem Tag.
Der eine ein palästinensischer Jude,
der andere ein Diaspora-Jude, griechisch gebildet und kosmopolitisch orientiert;
der eine Fischer,
der andere Zeltmacher;
der eine von Anfang an dabei: er gehört zu den ersten Zeugen des Auferstandenen,
der andere kommt später hinzu: er "sieht" IHN "nur" in einer Vision, in einem neuen Bewusstseins-Zustand;
der eine denkt und handelt praktisch und pragmatisch,
der andere erdenkt Theorien und ist ein Kommunikationstalent.
Beide begehen riesige Fehler:
bei dem einen ging das bis zur Verleugnung des Meisters,
bei dem anderen bis zur Verfolgung der ersten Christinnen und Christen.
Beide verbleiben nicht in ihrer Schuld.
Jesus zeigt ihnen durch seine Fragen eine Lebensperspektive:
"Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?" (Joh 21,15);
"Saul, Saul, warum verfolgst du mich?" (Apg 9,4).
Petrus war betrübt angesichts der Frage Jesu,
und Paulus erblindete durch seine Worte.
Jesus vollbringt seine Wunder mit denen,
die wissen, dass ihnen etwas fehlt.
Petrus und Paulus veranschaulichen, was ein Zeuge ist.
Zeuge ist nicht der, der die Geschichte Jesu kennt,
Zeuge ist der, der mit Jesus eine Geschichte der Liebe lebt.
Nur dieser kann bezeugen: Jesus lebt!